Präludium

Seid gegrüßt Ihr edlen Streiter,

die da kreuzen auf endlosen Meeren, gefüllt mit den funkelnden Tränen der Reben, gesegneter Erde abgerungen nach alter Väter Brauch, von denen, die sich berufen fühlen, mit harter Arbeit und großer Hoffnung, aber nur selten zu Ruhm und Ehre gereichend.

Seid gegrüßt, die Ihr da auf der Suche seid nach Neuem und Unbekanntem und dabei umschiffen müsst manch sandige Untiefen, allzeit bereit Euch saugend und schmatzend zu verschlingen. Ihr, die Ihr vermeiden müsst Klippen groß und furchtbar wie Zyklopen, stets geneigt Euch zu zerschmettern und ins blutrote Wasser zu stoßen, um dort von unsäglichen und grauenvollen Wesen mit gierigen und eiskalten Finger umfasst und in entsetzliche Tiefen gezogen zu werden. Ihr, die Ihr Euch entziehen müsst den scharfen und spitzen Riffen, um nicht zu stranden auf ödem und trockenem Eiland, darbend nach ein paar Tropfen des Tranks, der da stillet allen Durst. Hisset dennoch die Segel und strebet voran, mutig und beherzt, wenngleich nicht jeder, der da suchet auch finden wird und enden in trostloser Finsternis, wehklagend und bar jeder Hoffnung. Denn die, die finden, werden reich belohnt werden. Sie werden erkennen, entrissen der stockdunklen Nacht und geführt in das strahlende Licht des neuen Tages. Voll von göttlichem Elixier und uralter Weisheit. Und sie werden frei sein.

Seid gegrüßt, die Ihr da versuchen wollt zu zähmen das Biest, gewandet in rote und weiße Farben, widerspenstig, gefährlich und ständig versuchend Euch abzuwerfen. Das Euch beißen wird zu Beginn mit messerscharfen Zähnen oder treten mit kantigen Hufen aus Metall, Euch heimsuchen wird mit manch merkwürdigem Duft und Medizin so bitter wie grässilichstes Kraut. Aber seid standhaft, auch seine Kräfte sind begrenzt. Nach einiger Zeit wird es erschöpft sein, sein Widerstand wird brechen und es wird dulden seinen neuen Herrn. Es wird dann neben Euch trotten und zum treuen Begleiter werden. Und Ihr werdet es niemals mehr missen wollen.

Mögen diese Schriften ein Leuchtfeuer sein, zum Himmel emporlodernd, um zu dringen bis an fernen Horizont. Mögen Sie Euch den Weg weisen, Euch leiten und Euch ein steter Quell des Wissens sein. Mögen sie Euch die Kraft geben, um niemals innezuhalten auf steinigem Pfade und eine ständige Mahnung immer wieder aufzubrechen zu neuen Ufern. Und mögen Sie Euch niemals enttäuschen.

Gehabet Euch also wohl und lasset Euch nicht entmutigen. Möge der klumpfüßige Korkteufel uns verschonen, der Tanninwolf uns niemals aufspüren und essigsaurer Schierlingssaft fern an uns vorüberziehen. Mögen wir Manna und Ambrosia in unseren Gläsern finden, möge Unentdecktes uns erfreuen und mögen unsere Zungen auf ewig kundig bleiben.

W. E. Frank

Leave a Reply